NormAKraft

Normung alternativer Kraftstoffe

Kurzbeschreibung

Gegenwärtig werden alternative Kraftstoffe mit dem Ziel beforscht und vorangetrieben, die Emissionen des Verkehrssektors zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese neuen Kraftstoffe sich reibungslos in die bestehende Infrastruktur (Fahrzeuge, Tankstellen- und Vertriebsstrukturen, etc.) einbinden lassen, also weitgehend mit den bestehenden Systemen kompatibel sind.

Die Kompatibilität alternativer Kraftstoffe ist bisher jedoch nur bei wenigen bereits in der Anwendung befindlichen Produkten analysiert und sicher geklärt. Zur Systemkompatibilität gehört dabei eine Reihe regulatorischer und technischer Bedingungen, wie die Konformität der alternativen Kraftstoffe hinsichtlich bestehender Normen und Verordnungen, Materialverträglichkeit innerhalb der bestehenden Infrastrukturen (Lagerung, Transport, Verteilung und Fahrzeuganwendung) und bestehender (inter-) nationaler Kraftstoffregularien. Nur wenn diese Bedingungen hinreichend erfüllt sind, ist eine, zumindest auf technischer Seite, reibungslose Implementierung möglich. Weitergehende Anpassungen technischer Systeme (Motoren, Infrastruktur, etc.) sind mit weiteren Kosten und Risiken verbunden, die die Markteinführung alternativer Kraftstoffe verzögern oder sogar ganz verhindern könnten.

Ziele des Projekts

Primäres Ziel des Vorhabens ist es, die sich gegenwärtig in der Entwicklung befindlichen alternativen Kraftstoffe auf ihre Systemkompatibilität hin zu untersuchen. In diesem Vorhaben umfasst dies die Erfüllung geltender Regularien, insbesondere der Kraftstoffregularien und der Normkonformität gemäß DIN EN 228 oder DIN EN 590, der Beurteilung bezüglich der Materialverträglichkeit der alternativen Kraftstoffe sowie die Einordnung die potenziell erneuerbaren Kraftstoffe hinsichtlich bestehender nationaler und internationaler Regularien (z. B. RED II, 10. BImSchV). Diese Informationen sind notwendig, um die neuen Kraftstoffe mit möglichst minimalem technischem und ökonomischem Mehraufwand in das bestehende System (Fahrzeuge, Tankstelleninfrastruktur, Vertrieb, usw.) zu integrieren und gleichzeitig maximal ökologische Vorteile zu generieren. Je höher die Integrationsfähigkeit im Sinne der Einhaltung geltender Normen und Materialverträglichkeit, desto höher sind die Chancen der alternativen Kraftstoffe sich am Markt durchzusetzen und einen Beitrag zur Energiewende im Verkehr zu leisten.

Arbeitsaufgaben OWI

OWI Science for Fuels bündelt und bewertet gemeinsam mit Projektpartnern die in den Forschungsprojekten ermittelten Erkenntnisse hinsichtlich der Normkonformität und Materialprüfungen. In der ersten Iterationsstufe geht es um die Identifikation von Kraftstoffen, die die Anforderungen der Normen und Materialprüfungen vollständig oder auch näherungsweise erfüllen. In der zweiten Stufe erheben die Forschenden zu den als erfolgversprechend identifizierten Kraftstoffen gegebenenfalls fehlende Daten und führen erweiterte Systemprüfungen durch, wie zum Beispiel in Hardware-in-the-Loop-Tests. Damit sind auch Inkompatibilitäten erkennbar, die sich durch die in den Normen festgelegten Parameter nicht ermitteln lassen.

Durchführende Forschungsstellen

  • DECHEMA e.V.
  • Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e. V. – FAM Fachausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung (DGMK-FAM)
  • Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ)
  • OWI Science for Fuels gGmbH

Assoziierte Partner

  • ASG Analytik-Service GmbH
  • Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)
  • Institut für Wärme und Mobilität e. V. (IWO)
  • Bundesverband mittelständischer, Mineralölunternehmen e. V. (UNITI)
  • Mineralölwirtschaftsverband e.V. (MWV)
  • Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA-FVV)
  • Volkswagen Aktiengesellschaft (VW AG)

Projektförderung

Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland

Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Logo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

Projektlaufzeit

01/2020 bis 12/ 2022

Kontakt

Dipl.-Ing. Sebastian Feldhoff
Tel.: 02407/ 9518-117
E-Mail: S.Feldhoff@owi-aachen.de