Industrieöfen

Viele Produkte aus Metall, Keramik oder Glas müssen wärmebehandelt werden, um die erforderlichen Eigenschaften zu erhalten. Das geschieht in der Regel in Thermoprozessanlagen, die bei Temperaturen über 600 °C arbeiten. Die Anforderungen an Industrieöfen sind hoch: Die hochkomplexen Prozesse müssen in den Anlagen reibungslos funktionieren (Temperaturniveau, Wärmeverteilung etc.), einfach zu bedienen und wartungsarm sein, eine gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten und nicht zuletzt auch durch geringen Energieverbrauch einen effizienten und schadstoffarmen Betrieb ermöglichen. Der aktuelle Klimaschutzplan der Bundesregierung hat das Ziel, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität ist. Um dies zu erreichen, legt der Plan auch umfangreiche Emissionsminderungsziele für die industrielle Wärmeerzeugung für das Jahr 2030 fest.

Die Thermoprozesstechnik am OWI unterstützt einerseits Hersteller von Industrieöfen bei der Anlagenentwicklung, zum Beispiel von Komponenten und der Auswahl von Hochtemperaturwerkstoffen, und andererseits die Betreiber bestehender Ofenanlagen bei der Modernisierung und Optimierung, zum Beispiel von energetischen Prozessen. Konkret betrifft das

  • die Entwicklung von
    – Kombibrennern für flüssige und gasförmige konventionelle und Biobrennstoffe
    – FLOX®-Brenner für flüssige konventionelle und Biobrennstoffe
    – Entwicklung von Flachflammenbrennern für flüssige Brennstoffe
  • die Ermittlung der thermischen Einsatzgrenzen für die Rückführung von Prozessgasen in den Verbrennungsprozess
  • die Untersuchung von einzelnen Komponenten, zum Beispiel von Abschaltventilen für die Brennstoffzufuhr, auf ihre Beständigkeit gegenüber in Brenngasen enthaltenen Schadstoffen
  • die Untersuchung der Wärmedämmung von Thermoprozessanlagen auf betriebsbedingte, langsam fortschreitende Schäden zur Entwicklung einer Methodik zur Abschätzung einer Schädigung
  • Energetische Betrachtung und Optimierung von Industrieöfen unter anderem mit Hilfe von Berechnungen und Simulationen