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OWI startet Forschungsprojekt zur Regelung dynamischer Biogas-to-Methanol-Prozesse

 

Mit dem Projekt „B2M-Raman“ startet die OWI Science for Fuels gGmbH gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e.V. (FiW) und dem Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. (IUTA) ein neues Forschungsvorhaben zur Optimierung der Methanolproduktion aus Biogas. Ziel ist es, die innovative Biogas-to-Methanol-Technologie (B2M) fit für den realen, dynamischen Anlagenbetrieb zu machen – und damit den Weg für eine wirtschaftliche Nutzung an bestehenden Biogasanlagen zu ebnen.

Methanol ist ein vielseitiger Energieträger und industrielle Basischemikalie. Seine Herstellung aus biogenen Reststoffen wie Klärgasen bietet die Möglichkeit, fossile Quellen zu ersetzen und gleichzeitig CO₂-Emissionen zu senken. Bereits im Vorgängerprojekt „Green-Bee“ wurde der technische Grundstein für die Methanolsynthese aus Biogas entwickelt. Nun soll mit „B2M-Raman“ die regelungstechnische Weiterentwicklung des Prozesses erfolgen, um das Verfahren auch unter Lastwechseln effizient und stabil betreiben zu können.

Kern des Projekts ist der Einsatz von Raman-Spektroskopie zur Echtzeit-Überwachung der Gaszusammensetzungen an mehreren entscheidenden Stellen des Prozesses. Diese Messdaten sollen genutzt werden, um die gekoppelte Anlage aus autothermer Reformierung und Methanolsynthese optimal zu regeln – auch im Teillastbetrieb. Bisher erforderte die Einstellung neuer Betriebszustände längere Zeiträume, was in der Praxis wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt.

„Wir wollen die Prozessführung robuster machen, die Ausbeute steigern und die Betriebsflexibilität verbessern“, erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Sebastian Feldhoff vom OWI. Hierfür werden bestehende Labor- und Pilotanlagen technisch aufgerüstet. In mehrwöchigen Anwendungstests werden typische Belastungsszenarien untersucht und ein bestehendes Prozessmodell weiterentwickelt, das auch ökonomische und ökologische Bewertungen ermöglicht.

Von den Projektergebnissen profitieren insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem Bereich des Anlagenbaus, der Energie- und Umwelttechnik sowie Anbieter von Mess- und Regeltechnik. Die Ergebnisse sollen zur breiteren Anwendung der B2M-Technologie an bestehenden Biogasanlagen beitragen – insbesondere im kommunalen Bereich und in der Land- und Abwasserwirtschaft.

Das auf zweieinhalb Jahre angelegte Projekt wird über die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) mit Bundesmitteln gefördert (FKZ. 01IF23701N).

„Ich freue mich auf die Bearbeitung dieses spannenden und zukunftsträchtigen Themas zusammen mit unseren Projektpartnern“, sagt Sebastian Feldhoff.

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Dipl.-Ing. Sebastian Feldhoff, +49 2407 9518 117, s.feldhoff@owi-aachen.de